Jagd nach der Zeitmaschine by Kurt Mahr

Jagd nach der Zeitmaschine by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Kosmische Schachspiel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1973-07-13T01:00:00+00:00


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Im ersten Augenblick waren nur Schreck und Panik, die die Muskeln lähmten. Vielleicht eine Zehntelsekunde lang dauerte der Moment der absoluten Hilflosigkeit. Dann erwachte der Selbsterhaltungstrieb zu plötzlichem Leben.

Die Hände ließen den Desintegrator fahren. Die Arme reckten sich in die Höhe. Die Hände öffneten sich, und die Finger suchten zu greifen - irgend etwas, woran sie sich festhalten konnten.

Es riß ihm fast die Arme aus dem Leib, als er endlich Halt fand.

Die Haut wurde von den Händen geschunden. Der Schmerz war so intensiv, daß er für den Bruchteil einer Sekunde das Bewußtsein verlor. Der Griff lockerte sich. Er stürzte weiter.

Wieder griffen die Hände zu, das rohe Fleisch jetzt, brennenden Schmerz durch jede Nervenfiber des Körper jagend. Abermals wurde der Sturz gebremst.

Eine Ewigkeit später endete der Sturz. Mentro Kosum war nur noch halb bei Bewußtsein. Der Schmerz drohte ihn zu verzehren.

Wasser platschte. Kühle umgab ihn, die die Pein der geschundenen Arme und Hände vorübergehend linderte. Kosum tauchte unter, kam prustend wieder hoch, stieß gegen etwas Hartes, packte automatisch zu, ging wieder unter und wurde von einer starken Strömung mitgerissen.

Kosum wußte nicht, wie viel Zeit vergangen war, als die wirbelnde Flut ihn plötzlich von sich stieß und auf festem Boden absetzte. Während der rauschenden Talfahrt hatte sein Bewußtsein nur noch an einem dünnen Faden gehangen. Jetzt riß auch dieser. Die Nacht der Bewußtlosigkeit senkte sich über den Geplagten.

Als er zu sich kam, hatte er Mühe, sich an das Vorgefallene zu erinnern. Es war düster ringsum, aber nicht Nacht. Er lag am Rand eines kleinen, aber reißenden Flusses. An beiden Ufern stiegen dschungelüberwucherte Felswände steil in die Höhe. Die Schlucht war nicht breiter als zwanzig Meter. Ihre Höhe konnte Mentro Kosum nicht abschätzen. Der Himmel war eine dünne, leuchtende Linie hoch oben in unerreichbarer Ferne.

Der Anblick der lädierten Hände brachte die Erinnerung zurück.

Er war in einen Abgrund gestürzt. Er hatte versucht, sich an den Pflanzen, die die Wand des Abgrunds bedeckten, festzuhalten.

Dabei hatte er sich die Haut von den Innenflächen beider Hände geschunden.

Neben ihm lag der Desintegrator. Mentro war ins Wasser gestürzt. Er war ein paar Mal unter- und wieder aufgetaucht und schließlich gegen etwas Hartes gestoßen, das er instinktiv ergriffen hatte. Das mußte der Desintegrator gewesen sein.

Er untersuchte seine Montur. Sie hatte der Belastung in bewundernswerter Weise standgehalten. Hier und da gab es kleine Risse, aber das war nicht der Rede wert. Er griff in die Tasche, in der er seine Medikamente aufbewahrte. Sie waren vollzählig vorhanden. Er nahm ein schmerzstillendes Mittel und wartete, bis die Wirkung einsetzte.

Es war anzunehmen, daß man nach ihm suchte. Was war überhaupt aus Rune Schilt geworden? Er glaubte sich zu erinnern, daß er den Oberleutnant hatte schreien hören. War er auch abgestürzt? Er mußte sich mit der Gruppe in Verbindung setzen. Wozu hatte er den Mikrokom? Er schaltete das kleine Armbandgerät ein, aber das winzige Kontrollicht, das sonst auf der Frequenzwählscheibe aufleuchtete, blieb dunkel. Verwundert nahm Kosum das Gerät ab und musterte es von allen Seiten. Es schien unbeschädigt, wenn man von einer kleinen Beule absah, die das Gehäuse sich wahrscheinlich beim Aufprall auf einen Felsen zugezogen hatte.



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